Mittwoch, 9. Oktober 2013

Hilft Antibiotika scheinbar bei MS?

Immer wieder gibt es Publikationen über die Wirksamkeit von verschiedenen Antibiotika auf den Verlauf der Multiplen Sklerose.
Besonders interessant wenn man bedenkt, dass es sich bei den folgenden zwei Antibiotika um Solche handelt, die erfolgreich zur Behandlung von Borreliose eingesetzt werden!!!!!

Diese Veröffentlichung aus dem Deutschen Ärzteblatt 2008 beschreibt die Wirkung von Doxycyclin

".........Dieses Mal wurden sie aber mit einer dauerhaften oralen Therapie mit Doxycyclin kombiniert. Dies verhinderte in den ersten vier Monaten bei 14 von 15 Patienten einen neuen Schub, was aber angesichts der unvorhersehbaren Schübe bei der multiplen Sklerose nicht viel bedeuten muss. Bemerkenswerter ist, dass es bei vielen Patienten zu einem Rückgang der bestehenden Läsionen in der Kernspintomografie (MRT) von vorher median 8,8 Läsionen pro MRT-Bild auf 4,0 kam. Dieser Rückgang korrelierte mit Ergebnissen eines In-vitro-Tests. Die Forscher gaben Blutserum der Patienten auf Zellkulturen aus Hirnendothelien, die nicht von den Patienten stammten und stellten fest, dass das Serum der Patienten mit einem Rückgang in den MRT-Läsionen die Migration von Monozyten in dem In-vitro-Test besonders gut hemmte......."

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/30757/Multiple-Sklerose-Antibiotika-verbessern-moeglicherweise-die-Wirkung-von-Interferonen


"........Jeder Patient wurde zu Beginn der Studie und danach alle 4 Wochen mit MRT untersucht. Dabei wurden die MS-Läsionen auf´Verschlechterung oder Stabilisierung geprüft. "Aus bisher noch unbekannten Gründen leiden die MS-Betroffenen an Fehlfunktionen ihres Immunsystems, das schubförmige Attacken auf das Nervensystem und auf das Myelin auslöst", so Dr. Luanne Metz, Direktor der regionalen Calgary MS-Klinik. "Derzeitige Therapien eliminieren die MS nicht vollständig - sie lindern nur ihre Stärke und verlangsamen die Progression. Unsere neuen Forschungsergebnisse aber sind herausragend, da wir entdeckt haben, dass Minocyclin auch beim Menschen die Aktivität von Läsionen im Gehirn signifikant verringert. Diese Ergebnisse bieten uns die Möglichkeit für eine neue und sichere Option zur Behandlung von MS-Patienten. Eine der Teilnehmerinnen der Studie berichtet, sie habe vor der Behandlung mit Minocyclin in Jahresabständen, speziell aber nach Stress-Situationen, mehrere wesentliche Schübe gehabt, nach Teilnahme an der Studie seien ihre Schübe vollständig gestoppt worden. Gegenwärtig arbeiten die Forscher in Calgary an einer neuen Studie zur Ermittllung der Möglichkeiten von Minocyclin, wenn man es mit Glatirameraccetat (Copaxone) kombiniert. Diese Studie wird gegenwärtig von der Teva Neuroscience Kanada angekündigt, der Vertriebstochter der Teva Industries Israel. Die möglichst schnelle Übertragung der Forschungsergebnisse in produzierte Medikamente, hier in Tablettenform, wird von der Canadian Institutes of Health Research vorangetrieben.

Die Forschungen wurden unterstützt von der Alberta Heritage Foundation for Medical Research, vom Canadian Institutes of Health Reasearch, vonTeva Neuroscience Canada und der Multiple Sclerosis Society of Canada. Staatliche Mittel wurden nicht in Anspruch genommen........"
 

BRAIN, Journal of Neurology, Vol.125, No.6, 1297-1308, Juni 2002,
Annals of Neurology, Mai 2004
Quelle: Hans W. Leckscheidt

http://osteoporose.rehawelt.de/index.php?id=1149&tt_news=137



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