Sonntag, 22. April 2012

Das Faröer Phänomen genauer erklärt...

Ich habe auch dies hier gefunden und will es nicht vorenthalten....

Eine der interessantesten und häufigst zitierten Studien zur Häufigkeit der MS ist die über die sprunghafte Verbreitung der Krankheit auf den Faröer Inseln (Nordatlantik, westlich von Norwegen), die der Besetzung durch 1.500 - 2.000 Mann britischer Truppen zwischen 1941 und 1944 folgte (Kurtzke, 1977, 1980, 1995). Kurtzke hat diesen Anstieg als eine Epidemie charakterisiert, obwohl andere Autoren diese Ansicht angefochten haben (Benedikz u. a., 1994, Poser u. a., 1988).
Ungeachtet dessen kann es keinen Zweifel daran geben, daß die MS-Verbreitung auf den Faröern in der Folge der britischen Besatzung erheblich angestiegen ist. Weitergehend wird die Beziehung zwischen MS bei Faröern und der Anwesenheit britischer Soldaten stark durch die Tatsache gestützt, daß die MS-Fälle alle bei Inselbewohnern auftraten, die in der Nähe der britischen Stützpunkte lebten (Kurtzke, 1980, Tab. 15). Dies ist eine äußerst wichtige Eingrenzung, weil sie aufzeigt, daß der äußere Faktor nicht regional gebunden ist sondern von einer Gegend in die andere transportiert werden kann.
Jede Deutung der Ursache von MS muß den plötzlichen Anstieg der Verbreitung auf den Faröern und die Mobilität des äußeren Faktors befriedigend erklären.

Vor dem Verlassen dieses Themas ist es wichtig anzumerken, dass der Hauptnachweis, der gewöhnlich von Anhängern einer spezifischen viralen Ursache für die MS angeführt wird, im gewaltigen Anstieg der Häufigkeit von MS auf den Faröer Inseln ist, der auf die britische Militärbesetzung folgte. Die Standardinterpretation dieser Daten folgt dabei Kurtzke (1977) und beinhaltet, daß einige unter den britischen Truppen mit dem MS-Virus infiziert waren und daß sie infolgedessen die Inselbewohner ansteckten. Auf den erste Blick scheint diese Interpretation plausibel zu sein, doch eine tiefer gehende Analyse der Daten, verbunden mit weiteren Eingrenzungen, macht die Viralhypothese hinsichtlich der gestiegenen Verbreitung auf den Faröern sehr unwahrscheinlich.
Zunächst: es gab weniger als 2.000 britische Soldaten auf den Faröern und - die Verbreitung von 90 pro 100.000 Ew. für MS in Großbritannien zugrunde gelegt - so gab es statistisch höchstens zwei Soldaten mit MS. Weiterhin darf angenommen werden, daß jeder Soldat, der eine neurologische Krankheit zeigte, wahrscheinlich nach Hause geschickt worden wäre und somit ist es äußerst unwahrscheinlich, dass es genügend Soldaten gegeben hat, um die Inselbewohner zu infizieren. Kurtzke (1995) ist diesem Argument entgegengetreten indem er behauptete, daß viele Menschen Träger des MS-Virus sein könnten, ohne die Krankheit selbst zu haben.
Es gibt gewiß keinerlei Nachweis für solch ein Phänomen und Kurtzkes Spekulation ist damit untragbar.


Weiterhin, wie schon früher erwähnt, gibt es keine gesteigerte Häufigkeit der MS bei Kindern mit Stiefgeschwistern mit MS oder bei Menschen, deren Ehepartner MS haben. Diese Erkenntnisse zeigen klar, eine spezifisch virale Ursache für MS ist höchst unwahrscheinlich und jede Vermutung, ein oder zwei britische Soldaten hätten ein MS-Virus auf die Faröer Inselbewohner übertragen, ist völlig untragbar.
Mit der Ausscheidung des "Faröer Nachweises" für eine virale Ursache erscheint die Deutung, ein spezifisches Virus sei der hauptsächliche äußere Faktor, der MS auslöst, nicht länger haltbar. Diesen Schluß zog auch Poser (1993), der feststellte "das stetige Scheitern beim Nachweisen der Rolle eines spezifischen Organismus in der Pathogenese der MS hat ernste Zweifel an seiner Existenz aufgeworfen ".
Durch die Annahme, dass ein evtl. MS-Erreger (Virus) von Mensch zu Mensch übertragen wird, erscheint diese Möglichkeit sehr unlogisch. Betrachtet man dieses jedoch unter dem Blickwinkel z.B. der Borrelien, die normal nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden, wäre dieses völlig logisch, wenn man annimmt die britischer Truppen haben den Ereger nicht selbst übertragen, sondern mit ihrer Ausrüstung, evtl. infizierter Zecken oder Kleinsäuger (Mäuse ect.) eingeschleppt.
Eine sehr interessante Studie, die sich mit der geographischen und saisonalen Zusammenhängen zwischen Borrelien und MS (incl. Schizophrenie) beschäftigt, lässt eine solche durchaus logisch erscheinen.
Geographical and seasonal correlation of multible sclerosis to sporadic schizophrenia.

http://www.ij-healthgeographics.com/content/pdf/1476-072x-1-5.pdf 

Eine Studie von Brorson, bei der 10 MS-Patienten und fünf Kontrollpersonen auf zystische Strukturen, wie bei Spirochäten, untersucht wurden, ergab ein interessantes Ergebnis. Bei allen 10 MS-Patienten konnten diese nachgewiesen werden sowie bei einer der fünf Kontrollpersonen - diese Person hatte an einem Erythema-Migrans gelitten.
http://www.lymenet.de/literatur/brorson2001.htm 

Ein weiterer Hinweis ist z.B. eine polnische Studie an 769 erwachsenen neurologischen Patienten im Krankenhaus, bei der bei MS-Patienten mit 38,5% doppelt so häufig positive Borrelienantikörper als bei den restlichen neurologischen Patienten 19,4% festgestellt wurden.
http://galen.imw.lublin.pl/users/gmf/aaem0024.htm 


Auch gibt es einige Hinweise, dass bei chronischen Verlaufsformen der Borreliose ein Autoimmungeschehen durch Überspringen der Immunreaktion gegen Borrelioenproteine wie OspA oder Flaggelin auf strukturell ähnliche Humanproteine (LFA-1, Myelin) auftreten könnten. 

Quelle: http://www.borreliose.de/html/index.php?name=Sections&req=viewarticle&artid=21&page=1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen