Dienstag, 18. November 2014

Ärztezeitung! Labor liefert bei Borreliose-Verdacht nur Indizien

Auch in der Ärztezeitung findet man einen Bericht ht über die Unzulänglichkeiten von Bluttests.

"......

Labor liefert bei Borreliose-Verdacht nur Indizien

Die Labordiagnostik bei Verdacht auf eine Borreliose ist nicht einfach. Experten kritisieren die geringe Test-Sensitivität und fordern vermehrt öffentlich finanzierte Forschungsprojekte.
Von Thomas Meißner
ERFURT. "Nur der Erregernachweis ist krankheitsbeweisend!", betonte Dr. Armin Schwarzbach, Laborarzt aus Augsburg, bei der Jahrestagung der Deutschen Borreliose-Gesellschaft in Erfurt. 
Jedoch ist die Erfolgsrate solcher Nachweisversuche eingeschränkt. Nach Angaben des Nationalen Referenzzentrums für Borrelien ist ein Erregernachweis aus der Haut bei Erythema migrans mit der Kultur oder Polymerasekettenreaktion (PCR) zu 50 bis 70 Prozent erfolgreich, ein Erregernachweis bei Neuroborreliose im Stadium II in der Kultur und mit PCR gelingt nur in zehn bis zwanzig Prozent der Fälle. 
Und bei Lyme-Arthritis kann man mit der PCR lediglich bei 50 bis 70 Prozent der Patienten aus dem Gelenkpunktat den Erreger nachweisen.
Trotz dieser ernüchternden Daten werde derzeit nicht an einer Verbesserung der Teste gearbeitet, kritisierte Schwarzbach. Er und weitere Spezialisten beschreiben den ELISA-Suchtest, der die Gesamtmenge der im Blut vorliegenden Antikörper gegen Borrelia burgdorferi darstellen soll, als völlig ungeeignet.
Denn die Ergebnisqualität sei durchweg schlecht: Die Inter-Assay-Varianz liege zwischen 34 und 59 Prozent, die Sensitivität irgendwo zwischen 18 und 66 Prozent. Schwarzbach: "Vertrauen Sie nicht dem ELISA. Schließen Sie bei negativem ELISA nicht die Borreliose aus!"
Er sprach sich dafür aus, nur noch den Immunoblot als Borrelien-Nachweis zuzulassen, da er mit etwa 95 Prozent hochspezifisch und auch etwas sensitiver sei. Allerdings lassen sich auch damit bei vier bis sechs von zehn Patienten, trotz akuter oder chronischer Infektion, keine Borrelien-Antikörper nachweisen.

Labordiagnostik nur ein Puzzlestein

Die Labordiagnostik kann demnach nur ein Puzzlestein sein bei der Gesamtbeurteilung eines Patienten mit Verdacht auf Borreliose. Hilfreich sind gegebenenfalls weitere Teste wie der - ebenfalls kontrovers diskutierte - Lymphozytentransformationstest (LTT). 
Diesen empfiehlt Schwarzbach bei seronegativen Patienten mit typischer Symptomatik. Im Wesentlichen könne damit eine stattgehabte Infektion nachgewiesen werden. 
Der LTT sei jedoch auch als Indiz für die Dynamik der Krankheit geeignet, weil die Immunzellen ihre Reaktivität verlören, wenn sie etwa zwei Monate lang keinen Kontakt zum Krankheitserreger gehabt hätten. 
Persistiere ein pathologischer LTT, sei dies ein Hinweis auf eine (noch) bestehende Infektion. Die LTT-Spezifität gab Schwarzbach mit über 80 Prozent und die Sensitivität mit etwa 90 Prozent an. Ein weiteres Indiz liefert die Bestimmung der CD57-Zellen. Die Methode gilt als präzise, die Bewertung scheint noch nicht ganz klar.
Ebenso geben Liquortests keinen labortechnischen Ausschluss einer Neuroborreliose. Und bei Lyme-Borreliose im Stadium III ohne wesentliche ZNS-Beteiligung fänden sich zu 95 Prozent keine Liquor-Antikörper.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.borreliose-gesellschaft.de


Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/zecken/article/858868/diagnostik-labor-liefert-borreliose-verdacht-nur-indizien.html

Montag, 14. April 2014

Ärzte Zeitung "Die Gefahr aus dem Wald"

Ärzte Zeitung, 14.04.2014

Die unterschätzte Syphilis aus dem Wald

Je mehr man über Borreliose herausbekommt, desto deutlicher wird das große Unwissen über sie. Das erklärt so manches Vorurteile und den Streit über Diagnostik und gesundheitliche Folgen.
Von Thomas Meißner

Borrelia burgdorferi: in Deutschland die häufigsten durch Zecken übertragenen Erreger.
ERFURT. Wegen der vielfältigen möglichen Spätfolgen gilt die von Zecken übertragene Borreliose als Syphilis aus dem Wald. Viele Krankheitsbilder werden dabei imitiert, besonders auch Autoimmunerkrankungen. Eine Ursache ist das variationsreiche Erscheinungs- und Verteilungsmuster der verursachenden Borrelien.
Es gibt verschiedene Borrelienspecies, die zum B. burgdorferi-senso-lato-Komplex gehören und die gelegentlich bei symptomatischen Patienten gefunden werden, berichtete Professor Christian Peronne aus Paris bei der Jahrestagung der Deutschen Borreliose-Gesellschaft (DBG) in Erfurt.
Dazu gehören etwa B. spielmanii bei frühen Hauterscheinungen, B. lonestari könnte für ein Lyme-Borreliose-ähnliches Krankheitsbild verantwortlich sein, B. lusitaniae ist bei Vaskulitis-Patienten gefunden worden.
Erst kürzlich entdeckt wurde B. miyamotoi, das für rezidivierende Fieberattacken oder Lyme-Borreliose-ähnliche Beschwerden in Asien, Europa und Nordamerika verantwortlich gemacht wird - um nur einige zu nennen.
Hinzu kommt, dass weitere beim Zeckenstich übertragene Bakterien, Viren oder Parasiten bedeutsam dafür sein könnten, ob und welche Beschwerden auftreten. So hat man in den USA bei zwei bis zwölf Prozent der Borreliose-Patienten eine humane granulozytäre Anaplasmose festgestellt, bei zwei bis 40 Prozent ein durch Babesien ausgelöstes Malaria-ähnliches Krankheitsbild.
Sprechen wir bei Borreliose also über viele verschiedene Krankheiten, handelt es sich in Wirklichkeit um ein Syndrom? Das sei schon möglich, sagt Professor Karl Bechter aus Ulm, einer der Organisatoren des DBG-Kongresses.
Er erinnert daran, dass Infektion nicht gleich Krankheit bedeutet: "Jede Infektionskrankheit hängt auch vom Wirt ab, von dessen genetischer Ausstattung, vom aktuellen Zustand seines Immunsystems und von anderen Infektionen, die vorher stattgefunden haben oder nicht."

Erreger überdauern und trotzen Antibiotika

Schaut man sich die Fähigkeiten des Erregers an, muss man feststellen, dass wir es mit einem äußerst trickreichen Gegner zu tun haben. Er zieht sich gern in bradytrophe Gewebe zurück und verändert seine Form so, dass er unterm Mikroskop oft gar nicht erkannt wird.
Die Borrelien bilden Zysten und können als solche lange Zeit überdauern und Antibiotika trotzen. Des Weiteren zeigen sie eine Art Schwarmverhalten. Mit dem hoch auflösenden Rasterkraftmikroskop hat Professor Eva Sapi aus New Haven in den USA "live" beobachtet, wie sich die Borrelien innerhalb weniger Tage zu symmetrischen Gebilden formieren und einen Biofilm bilden.
Diesen beschreibt Sapi als "stadtähnliche" Struktur mit Versorgungs- und Entsorgungskanälen. In vitro waren diese Biofilme mit diversen Antibiotika-Kombinationen nicht zu knacken, allenfalls war die Bakterienlast einzudämmen.
Wie sich das in vivo darstellt, ist bislang unklar, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass auch in vivo diese Biofilme gebildet werden. Die diagnostischen Routine-Werkzeuge, um einen solch flexiblen Erreger zu identifizieren, wurden beim DBG-Kongress einhellig als völlig unzureichend beschrieben.
Der ELISA sei als Suchtest schlicht ungeeignet. Peronne zitierte mehrere Studien, in denen die Sensitivität der kommerziell angebotenen Assays mal zwischen 37 und 70 Prozent, zwischen 20 und 98 Prozent und mal zwischen 34 und 59 Prozent angesiedelt wurde.

Bessere diagnostische Tests dringend gebraucht

"Manchmal ist nicht die Zusammensetzung des Tests problematisch, sondern die Art der Durchführung in den Labors", kritisiert DBG-Vorstandsvorsitzender Professor Hartmut Prautzsch. Und Bechter ergänzt, dass die Herstellerfirmen die wissenschaftlich entwickelten Tests teilweise vereinfachen, was die Sensitivität weiter beeinträchtige.
Welches Labor welchen Test anwendet, weiß der beauftragende Arzt sowieso nicht - es würde ihm auch kaum nützen. Schon heute wäre es möglich, die Assays zu verbessern, sagen Experten. Doch seitens der Hersteller scheine daran kein Interesse zu bestehen.
Und hinsichtlich der Antikörper-Nachweise im Westernblot gilt: Man kann nur sehen, was man kennt. Zwar hat der Westernblot eine etwas höhere Sensitivität als der ELISA. Doch selbst im Frühstadium einer Borreliose muss in etwa 20 Prozent der Fälle von Seronegativität ausgegangen werden, in der Spätphase sind bis zu 50 Prozent seronegativ!
Die diagnostischen Werkzeuge bedürfen also dringend der Verbesserung. Entsprechende Forschung müsse mit öffentlichen Geldern gestützt werden, fordern Bechter und andere. Dies wird nur geschehen, wenn die Borreliose als bedeutsames Gesundheitsproblem erkannt worden ist.
In den USA ist man da weiter. Bei den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hieß es im August 2013, die Lyme-Borreliose sei ein "enormes öffentliches Gesundheitsproblem", weil die Zahl der jährlich tatsächlich neu Erkrankten offenbar zehnmal höher sei, als die Zahl der gemeldeten Neuerkrankungen.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Hilft Antibiotika scheinbar bei MS?

Immer wieder gibt es Publikationen über die Wirksamkeit von verschiedenen Antibiotika auf den Verlauf der Multiplen Sklerose.
Besonders interessant wenn man bedenkt, dass es sich bei den folgenden zwei Antibiotika um Solche handelt, die erfolgreich zur Behandlung von Borreliose eingesetzt werden!!!!!

Diese Veröffentlichung aus dem Deutschen Ärzteblatt 2008 beschreibt die Wirkung von Doxycyclin

".........Dieses Mal wurden sie aber mit einer dauerhaften oralen Therapie mit Doxycyclin kombiniert. Dies verhinderte in den ersten vier Monaten bei 14 von 15 Patienten einen neuen Schub, was aber angesichts der unvorhersehbaren Schübe bei der multiplen Sklerose nicht viel bedeuten muss. Bemerkenswerter ist, dass es bei vielen Patienten zu einem Rückgang der bestehenden Läsionen in der Kernspintomografie (MRT) von vorher median 8,8 Läsionen pro MRT-Bild auf 4,0 kam. Dieser Rückgang korrelierte mit Ergebnissen eines In-vitro-Tests. Die Forscher gaben Blutserum der Patienten auf Zellkulturen aus Hirnendothelien, die nicht von den Patienten stammten und stellten fest, dass das Serum der Patienten mit einem Rückgang in den MRT-Läsionen die Migration von Monozyten in dem In-vitro-Test besonders gut hemmte......."

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/30757/Multiple-Sklerose-Antibiotika-verbessern-moeglicherweise-die-Wirkung-von-Interferonen


"........Jeder Patient wurde zu Beginn der Studie und danach alle 4 Wochen mit MRT untersucht. Dabei wurden die MS-Läsionen auf´Verschlechterung oder Stabilisierung geprüft. "Aus bisher noch unbekannten Gründen leiden die MS-Betroffenen an Fehlfunktionen ihres Immunsystems, das schubförmige Attacken auf das Nervensystem und auf das Myelin auslöst", so Dr. Luanne Metz, Direktor der regionalen Calgary MS-Klinik. "Derzeitige Therapien eliminieren die MS nicht vollständig - sie lindern nur ihre Stärke und verlangsamen die Progression. Unsere neuen Forschungsergebnisse aber sind herausragend, da wir entdeckt haben, dass Minocyclin auch beim Menschen die Aktivität von Läsionen im Gehirn signifikant verringert. Diese Ergebnisse bieten uns die Möglichkeit für eine neue und sichere Option zur Behandlung von MS-Patienten. Eine der Teilnehmerinnen der Studie berichtet, sie habe vor der Behandlung mit Minocyclin in Jahresabständen, speziell aber nach Stress-Situationen, mehrere wesentliche Schübe gehabt, nach Teilnahme an der Studie seien ihre Schübe vollständig gestoppt worden. Gegenwärtig arbeiten die Forscher in Calgary an einer neuen Studie zur Ermittllung der Möglichkeiten von Minocyclin, wenn man es mit Glatirameraccetat (Copaxone) kombiniert. Diese Studie wird gegenwärtig von der Teva Neuroscience Kanada angekündigt, der Vertriebstochter der Teva Industries Israel. Die möglichst schnelle Übertragung der Forschungsergebnisse in produzierte Medikamente, hier in Tablettenform, wird von der Canadian Institutes of Health Research vorangetrieben.

Die Forschungen wurden unterstützt von der Alberta Heritage Foundation for Medical Research, vom Canadian Institutes of Health Reasearch, vonTeva Neuroscience Canada und der Multiple Sclerosis Society of Canada. Staatliche Mittel wurden nicht in Anspruch genommen........"
 

BRAIN, Journal of Neurology, Vol.125, No.6, 1297-1308, Juni 2002,
Annals of Neurology, Mai 2004
Quelle: Hans W. Leckscheidt

http://osteoporose.rehawelt.de/index.php?id=1149&tt_news=137



Montag, 27. Mai 2013

Entzündung und Lyme-Borreliose des zentralen Nervensystems

Die Deutsche Borreliose Gesellschaft empfiehlt folgene Veröffentlichung aus 2010
 
Entzündung und Lyme-Borreliose des zentralen Nervensystems

Sie ist unbedingt lesenswert. Es werden die möglichen Zusammenhänge zwischen MS und Borreliose erklärt.

Hier einige Auszüge....:

"......LNB kann MS gleichen. Solche MS ähnlichen Krankheitsbilder lassen sich
durch Antibiotika bessern (Ceftriaxon) (37, 38).
 
Hypothese: Bb führt zur Produktion von autoreaktiven Antikörpern gegenüber
Myelin (Kreuz Rekognition), d.h. Kreuz Erkennung bezüglich bakteriellen und
Myelin  Peptiden oder via Aktivierung bestimmter Zytokine, d.h. gleiche Zytokine unter dem 
Einfluss von Bb bzw. bei MS. Strukturelle Verwandtschaft zwischen Myelin Protein und Bb 
Flagellin. Nachweis von kreuzreaktiven polyklonalen und monoklonalen Antikörpern 
bezüglich Flagellin Antigen oder Epitopen derneuralen Zellen, d.h. die polyklonalen und 
monoklonalen AK richten sich sowohl gegen Flagellin als auch gegen neurale Epitope
(39, 40, 41, 42, 43, 44, 45). 
 
Die kreuzreaktiven Vorgänge können ein
Krankheitsbild simulieren, das weitgehend der RRMS entspricht.
19/283 Patienten mit MS waren Bb-
serologisch positiv. 5/283 hatten intrathekale Antikörper gegen Bb. Bhandlung mit Ceftriaxon 
bzw. Doxycyclin verhinderte keine weiteren Schübe (46,47).
 
Beziehung zwischen MS / LNB: Borrelien Serologie bei MS Patienten zweimal so häufig 
positiv wie bei Patienten mit sonstigen neurologischen Krankheiten (48).
10/10 MS
 
Patienten zystische Strukturen im Liquor, nicht jedoch bei Kontrollen. Bei allen Patienten jedoch
PCR negativ; auf- grund des Fehlens des Erregernachweises
kann die Arbeit von Brorson den Zusa
m-menhang zwischen Bb und MS nicht un-terstützen (49)....."
 

Montag, 13. Mai 2013

Borreliose-Patienten demonstrieren in Berlin für bessere medizinische Versorgung


Borreliose Demonstration Mai 2013 in Berlin
Im Rahmen weltweiter Protestaktionen von Borreliosepatienten rief das neue Aktionsbündnis gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V., „OnLyme-Aktion.org“ am 11. Mai in Berlin zu einer Protestkundgebung auf, der zahlreiche Betroffene folgten.

Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit. Mindestens 200.000 Menschen erkranken jedes Jahr daran. Frühzeitig erkannt, ist sie relativ gut behandelbar. Doch durch unzuverlässige, nicht-standardisierte Tests und unzureichende Behandlung geraten viele dieser Patienten aus Sicht des Aktionsbündnisses  in ein spätes Krankheitsstadium mit langem Leiden. Die Patienten beklagen eine überaus schlechte Versorgungslage, mangelnde Forschungsanstrengungen und eine fehlende wirksame Therapie – insbesondere im Spätstadium.
201305-LymeDemo-0118 

„Mit dem Motto (Be)Handelt endlich! appellieren wir an die Verantwortlichen, diese weitverbreitete Multi-Organ-Infektion aus gesundheitspolitischen, sozialpolitischen, wirtschaftspolitischen und medizinischen Gründen nicht länger zu vernachlässigen“, sagt Susanne Lutz, eine Sprecherin des Aktionsbündnisses OnLyme-Aktion.org.
Zusätzlich haben sich die Patientenvertreter des Aktionsbündnisses mit ihren Forderungen in einem Offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister gewandt. Fast 6.000 Personen haben diesen Brief, der am 10. Mai im Bundesgesundheitsministerium überreicht wurde, inzwischen mitunterzeichnet.

201305-LymeDemo-0113
Seit Jahren gibt es einen medizinischen Meinungsstreit um die Behandlung einer Borreliose im fortgeschrittenen Stadium. Es fehle, so das Aktionsbündnis,  an spezialisierten Ärzten, an standardisierter, zuverlässiger Diagnostik, an Langzeitstudien  und an einer sicher heilenden Therapie. Auf diese Weise baden die Patienten die wissenschaftlich-medizinische Kontroverse aus.

201305-LymeDemo-0092 
Fotos: Oliver Wagner

Mittwoch, 6. Februar 2013

Offener Brief zur katastrophalen Versorgungslage von Borreliose-Patienten


Der Verein Onlyme-Aktion.org verfasste einen offenen Brief an unseren Gesundheitsminister. Inzwischen haben über 800 Menschen diesen Brief unterzeichnet. Darunter auch viele Ärzte !!!

Falls auch Sie Ihren Namen unter diesen offenen Brief setzen möchten, schreiben Sie bitte eine kurze Mail (die Namen reichen) mit dem Betreff “Offener Brief” an:kontakt@OnLyme-Aktion.orgBitte denken Sie dabei auch an Ihre Freunde, Nachbarn und Verwandte – auch an jene ohne Internet. Es reicht das Einverständnis, dass die Namen unter dem Brief erscheinen dürfen! Vielen Dank für Ihre Unterstützung!




An das
Bundesministerium für Gesundheit
Bundesminister für Gesundheit
Daniel Bahr MdB

Friedrichstraße 108
10117 Berlin


Januar 2013

Offener Brief zur katastrophalen Versorgungslage von Borreliose-Patienten

Sehr geehrter Herr Minister Bahr,

es gibt viele Themen, um die sich das Bundesgesundheitsministerium kümmert; ein wichtiges Thema sollte unseres Erachtens nach dringend die notwendige Beachtung erhalten: Lyme-Borreliose.

In Deutschland ist bereits jeder 14. Jugendliche mit Borrelien, den bakteriellen Erregern der Lyme-Borreliose infiziert. Jedes Jahr erkranken je nach Datenlage zwischen 214.000 und über 800.000 Menschen neu an der komplexen Multi-Organ-Krankheit Borreliose. Von diesen Neu-Infizierten gelangt die Hälfte der Patienten bei der üblichen, häufig ungenügenden Behandlung in ein chronisches Stadium mit jahrelangem Leiden (1). Wir sprechen über mindestens eine Million Borreliose-Patienten in Deutschland (2). Durch ihren tendenziell chronischen Verlauf ist diese Infektionskrankheit unter gesundheitspolitischen, sozialpolitischen, wirtschaftspolitischen und medizinischen Aspekten nicht länger zu vernachlässigen; zumal die Zahl der Erkrankten seit Jahren steigt und damit auch volkswirtschaftlich eine immense Belastung darstellt (2). Gleichzeitig ist die medizinische Versorgung dieser Patienten katastrophal. Nur wenige Ärzte befassen sich intensiv mit dem komplexen Krankheitsbild, es fehlt an spezialisierten Ärzten und entsprechender infektiologischer Aus- und Fortbildung.

1981 wurde der Erreger entdeckt, doch wo stehen wir heute bei dieser Infektionskrankheit? Die Antwort ist schockierend: Hundertausenden Borreliose-Patienten in Deutschland wird die notwendige medizinische Versorgung verweigert. Mehr als 30 Jahre nach der Entdeckung des Krankheitserregers gibt es noch keine schützende Impfung, keine standardisierte, zuverlässige Diagnostik und keine sicher heilende Therapie. Obwohl sehr viele Menschen in Deutschland betroffen sind, werden keine Forschungsmittel bereitgestellt, um endlich Therapie-Langzeitstudien aufzusetzen. Anlässlich eines Experten-Treffens am Robert Koch Institut 2008 lautete das Fazit: „Nach Expertenmeinung wird die zurzeit laufende immunologische Grundlagenforschung zur Lyme-Borreliose in Deutschland der Problematik dieser in Europa und den USA weit verbreiteten Infektionskrankheit in keiner Weise gerecht.“ Nicht nur das: Noch vor Jahren wurden MS- und HIV/AIDS-Patienten diskriminiert, gleiches geschieht mit Borreliose-Patienten aktuell Tag für Tag.

Die meisten Ärzte lernen, dass die komplexe Multiorganerkrankung, deren auslösendes Spirochäten-Bakterium mit dem Syphilis-Erreger verwandt ist, binnen weniger Wochen mit Antibiotika zu heilen ist. Leider gibt es bereits im Frühstadium Therapieversager und die in Lehrbüchern propagierten, aus den USA übernommenen Therapie-Empfehlungen funktionieren nur bei einem relativ geringen Teil der Patienten in der Frühphase der Infektion. Die Realität ist, dass Borreliose oft erst in der Spätphase diagnostiziert wird. Die sogenannte Wanderröte, die angeblich nahezu jeder Borreliose-Patient entwickelt, tritt in Europa nur bei etwa 50 % der Erkrankten auf (2). Die ersten Symptome können Tage, Wochen, Monate, sogar Jahre nach dem Zeckenstich auftreten – es gibt keine feste Inkubationszeit bei der Borreliose! Viele Patienten irren zunächst jahrelang durch die Arztpraxen aller möglichen Fachrichtungen, bis man die infektiöse Ursache ihres Leidens erkennt. Ein weiterer Grund für die viel zu späte Diagnose sind die serologischen Tests, die auch 30 Jahre nach Entdeckung des Erregers immer noch nicht standardisiert und unzuverlässig sind (3) sowie die häufig ausbleibende Antikörperbildung, auf der z. Zt. der serologische Nachweis beruht.

Gleichzeitig gibt es in Deutschland für Ärzte keine ausreichenden Grundlagen für die Diagnostik und Therapie einer Lyme-Borreliose im Sinne einer qualitativ hochwertigen S3-Leitlinie, die alle Manifestationen dieser Erkrankung umfasst. Medizinische Fachgesellschaften stützen sich – mangels adäquater, europäischer Studien – auf US-Studien und auf die Empfehlungen der US-amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten, IDSA. Aufgrund des unterschiedlichen Erregerspektrums sind Ergebnisse von klinischen Studien aus Nordamerika nicht ohne weiteres auf die Situation in Europa anwendbar, dennoch beruhen die Empfehlungen in Deutschland weitestgehend auf den US-Leitlinien der IDSA.

Seit vielen Jahren gibt es eine medizinische Kontroverse insbesondere um die Behandlung der Borreliose im fortgeschrittenen Stadium. Ein Streit, der vorrangig durch fehlende Langzeitstudien und mangelnde europäische Forschungsergebnisse befeuert und leider auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird. Viele Ärzte behandeln Borreliose-Patienten höchstens 21 Tage antibiotisch – auch wenn sie bereits am fortgeschrittenen Stadium einer Borreliose leiden. Warum? Weil es bei der Kontroverse zwei „Meinungslager“ gibt.

Lager A glaubt, dass die nach der Therapie weiter bestehenden Symptome auto-immun verursacht seien. Die Patienten erhalten nach 21 Tagen meist Antidepressiva und Schmerzmittel und werden nur noch symptomatisch behandelt, mit entsprechend geringer Wirkung. Der Haken an der Sache: Für diese „Auto-Immun-Hypothese“ gibt es bis heute keinen Nachweis!

Lager B nimmt an, dass die persistierenden Symptome dieser Patienten durch eine noch nicht ausgeheilte Borreliose verursacht werden. Sie lassen den Patienten die Wahl, auch im Sinne der in Deutschland geförderten, partizipativen Entscheidungsfindung (3), eine erneute oder verlängerte antibiotische Behandlung zu versuchen. Diese Ärzte machen die Therapiedauer von der individuellen Vorgeschichte (u. a. Immunstatus, Vorerkrankungen, Co-Infektionen) und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie abhängig.

Bei der Borreliose im fortgeschrittenen Stadium verliert sich der Grund, warum die Patienten nach der Standardtherapie immer noch leiden, im Nebel nicht-bewiesener Hypothesen. Für eine persistierende Infektion sprechen inzwischen allerdings neue Forschungsergebnisse (4). Hunderttausende kranke Menschen in Deutschland können nicht warten, bis irgendwann einmal klinische Langzeit-Studien in Deutschland bzw. Europa begonnen werden, damit sie adäquat therapiert werden. Sie können auch nicht warten, bis endlich alle Ergebnisse aus der Grundlagenforschung zusammengetragen werden (u. a. Borrelia burgdorferi = Biofilm-Infektion) und auch nicht darauf, dass man sich daran erinnert, dass Erreger mit langer Teilungszeit auch entsprechend länger therapiert werden müssen. Borreliose-Patienten brauchen endlich die Wahl bei den Behandlungsoptionen und damit auch die Möglichkeit für eine Langzeittherapie und sie brauchen diese Wahl sofort!

Wenn es unterschiedliche Auffassungen über die Behandlung gibt, ist die entscheidende Frage: Wer entscheidet über die angemessene Behandlung? Unter medizin-ethischen Prinzipien der Autonomie muss die Entscheidung beim Patienten liegen. Bei anderen Krankheiten, wie beispielsweise dem Prostatakarzinom, entscheidet ebenfalls der Patient, nachdem er von seinem Arzt über die unterschiedlichen Optionen informiert wurde. Respekt vor der grundlegenden Autonomie des Patienten ist ein fundamentales Prinzip medizinischer Ethik. Ohne angemessene Information über Behandlungsoptionen, Risiken und Chancen kann der Patient nicht autonom entscheiden. Borreliose-Patienten jedoch lässt man nicht entscheiden! In Studien (5) konnte gezeigt werden, dass Borreliose-Patienten im Spätstadium von verlängerten oder erneuten antibiotischen Therapien profitieren. Ihnen diese Behandlungsoption zu verwehren, die bei anderen Infektionserkrankungen (z. B. TBC) Routine ist, verstößt gegen die Menschenwürde, ist unterlassene Hilfeleistung und bedeutet, dass Hunderttausende Borreliose-Patienten in Deutschland unfreiwillig an einem medizinischen Großversuch teilnehmen.

Das alles wäre bei einer Bagatellerkrankung vielleicht nicht alarmierend, aber bei einer ernstzunehmenden Multisystem-Infektion, die jedes Organ befallen kann, die unzählige Menschen jedes Jahr in die Frühverrentung treibt, die Kindern den Schulbesuch unmöglich macht und Studenten das Studium abbrechen lässt, ist diese medizinische Praxis und die ministerielle und behördliche Nichtbeachtung eine menschliche und volkswirtschaftliche Katastrophe. Vergessen wir nicht, jeder kann der Nächste sein. Der beste Freund, die Partnerin, der Vater, die Mutter, der Nachbar, das eigene Kind. Wir stehen in der Pflicht, für all diese Menschen, für alle künftigen Borreliose-Patienten diese furchtbare Situation zu ändern und das Leiden zu reduzieren.

Im Namen des Aktionsbündnisses gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V. (OnLyme-Aktion.org) und im Namen aller Betroffenen in Deutschland fordern wir:

Der Patient soll, wie es medizin-ethisch geboten ist, nach Aufklärung und Information über die Chancen und Risiken die Wahl haben, nach welchen Leitlinien und wie er weiter therapiert wird. Es kann nicht sein, dass gesetzlich versicherte Akne-Patienten monatelang Antibiotika erhalten, während sie den Patienten mit einer schweren Infektionskrankheit nach 21 Tagen vorenthalten werden, obwohl keine Ausheilung der Infektion nachgewiesen werden kann. Dadurch wird unendliches Leid über diese Menschen gebracht.
Lyme-Borreliose muss als „public health“-relevante Zoonose in Deutschland Bestandteil der nationalen „Roadmap“ werden.
Am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung müssen Borreliose-Forschungsprojekte und Langzeittherapie-Studien implementiert werden, damit man neue Behandlungsformen entwickeln kann.
Entsprechende Forschungsverbünde sollten bei der Nationalen Zoonosen-Plattform gebildet werden.
Das Robert Koch-Institut sollte mit der epidemiologischen Forschung zur Inzidenz und Prävalenz von Co-Erregern beginnen, die durch Zeckenstiche übertragen werden und eine Borreliose-Erkrankung verschlimmern (z. B. Anaplasmen, Babesien, Bartonellen, Rickettsien etc.).
Borreliosefälle sollten bundesweit als Praxisbesonderheit gemeldet werden, damit niedergelassene Ärzte nicht um ihre Existenz fürchten müssen, wenn sie Borreliose-Patienten behandeln.
Borreliose-Diagnosen sollten grundsätzlich mit dem Grad der Behinderung (GdB) in die Versorgungsmedizin-Verordnung aufgenommen werden.
Eine bundesweite Meldepflicht mit Meldung aller Krankheitsmanifestationen dieser Multi-System-Erkrankung muss umgehend eingeführt werden, um Daten über die Verbreitung und Krankheitshäufigkeit zu erhalten.
Die breite Bevölkerung muss über das Gefahrenpotenzial einer Borrelien-Infektion realitätsnah informiert werden. Es kann nicht sein, dass Informationen und Medienberichte sich einseitig und bagatellisierend auf die relativ unkomplizierte Frühphase konzentrieren. Gut gemeinter Rat, die Zecke vorsichtig und schnell zu entfernen, um eine Borreliose-Infektion zu verhindern, entbehrt häufig der Realität, weil die Betroffenen gar keine Zecke an sich bemerken.
Auch wenn die Lyme-Borreliose in erster Linie eine klinische Diagnose ist, müssen die serologischen Tests standardisiert und qualitativ optimiert werden, gleichzeitig sollte ab sofort auf das zweistufige serologische Vorgehen eines Screenings der Borrelien-Antikörper mittels Enzymimmunoassay (ELISA) mit nachfolgendem Immunoblot verzichtet werden, zugunsten eines alleinigen Einsatzes des Immunoblots, da dieser – bei vorhandener, klinischer Symptomatik – die Immunreaktion nach Übertragung der Borrelien wesentlich sensitiver als der ELISA herausfinden kann. Dennoch sind der Immunblot und insbesondere der ELISA nicht imstande, die ausgeprägte Antigen-Variabilität der Borrelien zu dokumentieren, was häufig zu falsch-negativen Testergebnissen führt. Deshalb müssen verbesserte Testsysteme entwickelt werden, um eine rechtzeitige Diagnosestellung im Frühstadium mittels der Antikörper-Detektion zu erreichen und die Therapieerfolge entsprechend zu verbessern.
Es müssen Grundlagen für die geplante S3-Leitlinie zur Borreliose geschaffen werden. Ohne neue (europäische) Forschungserkenntnisse und Studien wird das kaum zu erreichen sein. Dabei sollten die Anregungen und identifizierten Forschungslücken der Experten (RKI 2008) aufgegriffen werden.
Wir wählen in diesem Jahr den neuen Bundestag. Betroffene und Ihre Angehörigen und Freunde erwarten, dass sich Politiker dieses viel zu lange vernachlässigten, gesundheitspolitischen Themas annehmen werden. Von Ihnen als Gesundheitsminister erwarten wir, sich für das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung einzusetzen und dafür zu sorgen, dass Patienten in Deutschland nicht unfreiwillig an einem unethischen, medizinischen Großversuch teilnehmen müssen.

In der Hoffnung auf Ihre Unterstützung,

mit freundlichen Grüßen

Das Aktionsbündnis gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V. (OnLyme-Aktion.org)


Mittwoch, 5. Dezember 2012

Auch der EBV Erreger rückt wieder stärker in den Fokus



Multiple Sklerose: Epstein-Barr-Viren triggert Entzündungsreaktion

Freitag, 6. Januar 2012


London – Das Epstein-Barr-Virus (EBV) steht seit längerem im Verdacht, ein möglicher Auslöser der multiplen Sklerose zu sein. Jetzt zeigen Untersuchung in Neurology (2012; 78: 15-23), dass das Virus in den Hirnläsionen Zytokine aktiviert, die eine Entzündungsreaktion auslösen. Die Studie liefert eine Begründung für den Einsatz des Wirkstoffs Rituximab, der aber derzeit nicht als evidenzbasiert angesehen wird.

Es gibt viele epidemiologische Hinweise für eine Rolle von EBV bei der multiplen Sklerose. Das Herpesvirus ist ubiquitär. Etwa 95 Prozent der Menschen infizieren sich im Verlauf ihres Lebens, die meisten in der frühen Kindheit. Dann soll die Infektion ohne Folgen bleiben.

Erfolgt sie aber in der späten Kindheit oder im Jugendalter, steigt das Risiko auf eine multiple Sklerose um den Faktor 10. Wenn die Infizierten an einem Pfeifferschen Drüsenfieber (Mononukleose) erkranken, ist das Risiko auf eine spätere multiple Sklerose sogar um den Faktor 20 erhöht.

Unter den vielen Erregern, die als Auslöser der multiplen Sklerose in den letzten Jahrzehnten diskutiert wurden, kommt einzig EBV infrage, befanden die Experten Alberto Ascherio und Kassandra Munger von der Harvard Medical School in Boston vor einiger Zeit in den Annals of Neurology (2007; 61: 288-299). Eine wesentliche Lücke in der Beweisführung bestand darin, dass EBV niemals in den Hirnläsionen gefunden wurde. Dies hat sich in den letzten Jahren geändert.

 EBV befällt B-Lymphozyten. Die Infektion ist lebenslang, aber latent: Die Viren haben ihre Gene im Erbgut der Zellen abgelegt, sie vermehren sich aber nicht. Mit den B-Lymphozyten gelangen die Virus-Gene auch in das Gehirn. Die Hirnforscherin Ute-Christiane Meier von der Queen Mary University of London konnte EBV jetzt in den MS-Läsionen von zehn Patienten nachweisen, die an der Erkrankung gestorben waren.

Das Virus selbst war in den Läsionen nicht aktiv, es scheint aber die Bildung entzündlicher Zytokine anzuregen. Dafür spricht nicht nur der Nachweis dieser Zytokine in unmittelbarer Nachbarschaft zu den mit EBV-infizierten Zellen. Der Forscherin ist es auch gelungen, in Laborexperimenten die Produktion der Zytokine durch EBV-infizierte Zellen auszulösen.

Falls die Hypothese zutrifft, dann sollten Medikamente, die gezielt B-Zellen ausschalten, bei der multiplen Sklerose wirksam sein. Tatsächlich wurden mit dem monoklonalen Antikörper Rituximab, der speziell aktivierte B-Zellen auslöscht, in einer ersten Pilotstudie vielversprechende Erfolge erzielt.

In der HERMES-Studie kam es nach der Gabe von Rituximab zu einer deutlichen Reduktion der Schubrate (NEJM 2008; 358: 676-88). Eine Bestätigung durch weitere Studien steht jedoch noch aus. Die Therapie mit Rituximab wird derzeit nicht als evidenzbasiert betrachtet.
© rme/aerzteblatt.de